Wenn es um das Thema Gewichtsverlust geht, scheint die Welt ständig auf der Suche nach dem nächsten großen Ding zu sein. Jedes Jahr werden etwa 5 Milliarden neue Diätbücher auf den Markt geworfen - eine ziemlich wilde Zahl, die zwar nicht offiziell ist, aber wahrscheinlich gar nicht so weit von der Realität entfernt liegt. Aber hier ist die Sache: Viele dieser Diätpläne sind alles andere als wissenschaftlich fundiert.
Fasten hat sich in letzter Zeit als einer dieser "neuen" Ansätze herauskristallisiert, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es geht darum, für mehrere Stunden (üblicherweise 16 oder mehr) oder sogar einen ganzen Tag lang auf Essen zu verzichten. Durchstöbert man das Internet oder liest man Diskussionen auf Reddit, stößt man auf eine Vielzahl von leidenschaftlichen Befürwortern, die über die Vorteile des Fastens für Gewichtsverlust, Muskelaufbau und sogar verbesserte geistige Klarheit schwärmen.
Aber hier ist der Haken: Viele dieser Behauptungen beruhen auf persönlichen Erfahrungen und nicht unbedingt auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen. Zwar gibt es einige Untersuchungen, die einige der Vorteile des Fastens unterstützen, aber viele davon sind entweder vorläufig oder wurden an Tieren durchgeführt.
In letzter Zeit jedoch haben sich die Forscher verstärkt dem Thema gewidmet und begonnen, diese Wissenslücke zu schließen. Eine 2017 in den USA veröffentlichte Studie untersuchte, ob Fasten tatsächlich beim Abnehmen effektiver ist als herkömmliche Diäten. Ihre Erkenntnisse? Nun, das ist genau das, worüber wir jetzt sprechen werden.
Was wurde in der Studie Fasten vs. Kalorienreduktion untersucht?
Diese Studie hat sich die Wirksamkeit von zwei Diäten vorgeknöpft. Und das Ergebnis? Überraschend!
Die erste Diät, die unter die Lupe genommen wurde, ist das "Fasten am zweiten Tag"-Programm. Klingt komisch, oder? Aber halten Sie sich fest: An den sogenannten "Fastentagen" haben die Teilnehmer nur ein Viertel ihrer normalen Kalorienzufuhr gegessen. Aber das ist noch nicht alles! An den "Schmaustagen" haben sie dann aber 125 % ihres täglichen Kalorienbedarfs verputzt. Klingt nach einem wilden Auf und Ab, oder?
Die andere Diät ist schon eher das, was wir gewohnt sind, wenn wir an Diäten denken. Ein klassisches Kalorienrestriktionsmodell. Hier geht es darum, jeden Tag nur 75 % des üblichen Energiebedarfs zu decken.
Jetzt halten Sie sich fest, hier kommt's: Welche Diät hat wohl besser abgeschnitten? Seien Sie gespannt, die Enthüllung kommt gleich!
Wer hat an der Studie teilgenommen?
Insgesamt nahmen einhundert Personen teil, darunter 86 Frauen und 14 Männer im Alter von 18 bis 64 Jahren, mit einem Durchschnittsalter von 44 Jahren. Sie alle waren übergewichtig, aber frei von Stoffwechselerkrankungen wie Typ-2-Diabetes oder metabolischem Syndrom. Die Cholesterinwerte und der Blutdruck lagen im Normalbereich.
Sie wurden in drei Gruppen eingeteilt: Diejenigen, die einem Fastenplan an jedem zweiten Tag folgten, diejenigen, die einem Kalorienrestriktionsplan unterworfen waren, und diejenigen, die keine Intervention erhielten. Die Veränderungen in ihren Körpern wurden genau überwacht, mit Hilfe einer Digitalwaage (DEXA-Gerät) und eines MRT-Scanners, um das Gewicht und den Körperfettanteil kontinuierlich zu verfolgen.
Diese Studie liefert wirklich interessante Erkenntnisse!
Über welchen Zeitraum fand die Studie statt?
Ein Jahr liegt hinter den Teilnehmern! Die ersten sechs Monate waren geprägt von intensivem Abnehmen, gefolgt von weiteren sechs Monaten, in denen die Probanten ihr Gewicht erfolgreich gehalten haben.
WAS IST PASSIERT?
Hier ist die neueste Enthüllung aus der Welt der Ernährungswissenschaften: In einer faszinierenden Studie wurden zwei Gruppen auf ihre Abnehmstrategien getestet - eine Gruppe praktizierte intermittierendes Fasten, während die andere Gruppe sich auf Kalorienrestriktion konzentrierte. Das Ergebnis? Überraschenderweise verloren beide Gruppen etwa die gleiche Menge an Gewicht.
Die Fastengruppe und die Kalorienrestriktionsgruppe verzeichneten einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 6 % bzw. 5,3 % ihres Körpergewichts. Klingt vielversprechend, oder? Aber hier ist der Haken: Diejenigen, die sich dem intermittierenden Fasten verschrieben hatten, kämpften mit der Konsistenz. Einige Teilnehmer gaben vorzeitig auf - 13 von 34 Fastern im Vergleich zu 10 von 35 in der Kalorienrestriktionsgruppe.
Was war das Problem? Nun, es stellte sich heraus, dass Sie an Ihren Fastentagen oft über das Ziel hinausschossen, während Sie an normalen Tagen weniger aßen als vorgesehen war. Ein echter Balanceakt, der für einige schwierig zu meistern war.
Aber das ist noch nicht alles - die Forscher überwachten auch Ihre Herz-Kreislauf-Gesundheit und stießen dabei auf eine seltsame Entdeckung: Am Ende des Studienzeitraums zeigte sich bei Ihnen ein Anstieg des LDL-Cholesterins, während dies in der Kalorienrestriktionsgruppe nicht der Fall war. Eine unerwartete Wendung, die die Forscher vor ein Rätsel stellt.
Was bedeutet das alles für Sie? Nun, es verdeutlicht, dass es bei der Gewichtsabnahme nicht nur auf die Methode, sondern auch auf die Konsistenz und das Verständnis Ihres Körpers ankommt. Es gibt nicht den einen magischen Ansatz für alle - finden Sie heraus, was für Sie funktioniert, und bleiben Sie dabei.
NEUE EINBLICKE INS FASTEN: WAS SIE WISSEN SOLLTEN
Auf der Suche nach Gewichtsverlust? Nun, Fasten könnte eine Option sein, die Sie ausloten möchten. Studien deuten darauf hin, dass es ähnlich effektiv sein kann wie eine tägliche Reduktion der Kalorienzufuhr. Ein Beispiel hierfür ist das Alternate-Day-Fasten, das in jüngsten Untersuchungen beleuchtet wurde. Aber es gibt noch mehr im Fasten-Repertoire: das 12-stündige tägliche Fasten, das 16-stündige (oft als "Leangains" bekannt), das 20-stündige (das viele als "Warrior" kennen) oder sogar eine wöchentliche 24-Stunden-Diät.
Bevor wir uns zu sehr von den Ergebnissen mitreißen lassen, müssen wir bedenken, dass viele der vielversprechendsten Studien über Fasten und Körperzusammensetzung an jungen Männern durchgeführt wurden, die Schwierigkeiten haben, Muskeln aufzubauen. Daher könnten sich die Ergebnisse möglicherweise nicht so nahtlos auf andere Bevölkerungsgruppen übertragen lassen.
Eine besonders achtsame Gruppe in Bezug auf das Fasten sind Frauen. Für sie kann dieser Ansatz eine Reihe hormoneller Probleme wie Schilddrüsenstörungen und Menstruationszyklusstörungen auslösen.
Wenn Sie sich dennoch für eine Fastendiät entscheiden, ist es wichtig, dies in Absprache mit Ihrem Arzt zu tun, insbesondere wenn Sie bereits kardiovaskuläre Risikofaktoren wie einen hohen Cholesterinspiegel oder Bluthochdruck haben. Behalten Sie beide im Auge und hören Sie vor allem auf die Signale Ihres Körpers. Er weiß oft am besten, ob etwas im Gleichgewicht ist oder nicht.
Denken Sie daran: Es gibt keine Wunderdiät. Letztendlich zählt nur, was für Sie persönlich funktioniert.
Unser Fazit
In einer Welt, die ständig nach dem nächsten großen Durchbruch im Gewichtsverlust sucht, rückt das Thema Fasten zunehmend in den Fokus. Doch während enthusiastische Anhänger von den potenziellen Vorteilen schwärmen, bleibt die wissenschaftliche Basis oft im Dunkeln. Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat jedoch einen Schritt in Richtung Klarheit gemacht.
Die Forscher verglichen zwei Diätansätze: intermittierendes Fasten und traditionelle Kalorienrestriktion. Überraschenderweise zeigte sich, dass beide Gruppen ähnliche Gewichtsverluste verzeichneten, wobei das Fasten jedoch mit Konsistenzproblemen einherging. Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung von Konsistenz und individueller Anpassung bei der Gewichtsabnahme.
Während Fasten vielversprechend sein kann, sind weiterführende Untersuchungen und eine individuelle Herangehensweise erforderlich. Besonders bei Frauen und Personen mit bestehenden Gesundheitsproblemen ist Vorsicht geboten. Letztendlich gibt es keine universelle Lösung für alle - das Beste ist, herauszufinden, was für Sie persönlich funktioniert und dabei zu bleiben.
Lesen Sie auch hierzu unsern Blogartikel über die Mythen der Kalorien.